Dienstag, 30. August 2011

21. Kritische Reflektion (I)

Eintrag Nummer 21: Kritische Reflektion (I)



40 neue Herbergen haben 2010 eroffnet, hab ich gelesen. Da zudem fuer jeden Geldbeutel, fuer jedes Klientel (Ihr werdet staunen!), fuer unterschiedliche Interessen und Leidenschaften auch Geeignetes zu finden ist, muessten eigentlich alle zufrieden sein. Zumindest diejenigen, die sich per Pilgerfuehrer auf ihre Reise vorbereitet haben.

Mein Pilgerfuehrer schreibt zudem, dass "die Bekanntschafte mit vielen Menschen, hinreissende Naturlandschaften, die spanische Kultur und auch die Geschichte des Weges" fuer mich zu einem "ganz persoenlichen, einzigartigen Erlebnis" werden wird.
Hoert sich alles wunderbar an!

Nur moechte ich eigentlich auch schon vorher etwas kritischer reflektieren.
Zum Beispiel steht geschrieben, bzw. es wird ausdruecklich davor gewarnt, andere Pilger zu diskrimieren aufgrund deren Motivation fuer sich, um den Weg zu gehen.
Immer wieder soll es diese Konflikte zwischen Rad- und Fusspilgern, "Buspilgern" und "echten" Pilgern geben. Und genau diese Situationen hab ich nun selbst schon mitbekommen, sogar vor meiner Anreise nach Spanien.
"Wenn ich wandern will, geh ich in den Bayerischen Wald". Darueber lachen, das man auf solch einer Reise auch spirituell - oder sagen wir erfahrungstechnisch einen (vielleicht) grossen Schritt gehen kann, sei doch nicht wirklich ernst zu nehmen. Und allein in der Weltgeschichte unterwegs zu sein, wenig am Strand, nicht mal am Ballermann und dann auch noch in solchen Herbergen mit teilweise minimalen Standards - und immer dieser Rucksack auf dem Ruecken - das kann Spass machen? Oder etwa Sinn?

In Wahrheit heissen die Fragen, meiner Meinung nach, allerdings eher so:
Ist mir mein Leben so viel wert, dass ich auch in es investiere?
Oder geht es um Andere bzw. vor allem um AndereS?

Ich glaub aber, an dieser Stelle tut die Wahrheit weh. Lassen wirs also lieber. Oder doch nicht?

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