Sonntag, 11. März 2012

09.01.2011 - Würzburg - Posthalle - Knapper gehts nicht mehr (5)

Slam Nr. 5 – Würzburg!

Gesamtfazit: Knapper geht’s nimmer!
Posthalle Würzburg, zweiter Slam für mich dort.
Wieder knapp 300 Leute dort, wieder ein stilles Wasser vor dem Slam trinken.
Doch dieses Mal waren es nur 6 angemeldete Slammer! Beim letzten Mal warens 11, so zum Vergleich. Damit der Moderator also nicht schon um 10 Uhr den ersten Preis übergeben konnte, das Publikum also zu kurz kommen würde, wurde prompt der Featured Artist, also der Künstler, der eigentlich für das Rahmenprogramm engagiert wurde und damit außer Konkurrenz antreten sollte, noch angeheuert als Slammer Nr. 7. Ein Favorit auf den Endsieg war damit schon definiert.
Da allerdings von den anderen 5 Leuten 3 Würzburger waren, die sich scheinbar noch nicht oft auf der Bühne versucht hatten, hab ich mir schon Chancen ausgerechnet.
Als dann klar wurde, dass zum ersten Mal ein Halbfinale ausgetragen werden würde, erhöhten sich die Chancen für mich zudem!
Erste Runde also 7 Texte, zweite Runde 4 Texte, Finale mit 2 Texten.
Mein Ziel war das Halbfinale, also die zweite Runde.
Per Losverfahren wurde dann bestimmt, dass ich als Zweiter an der Reihe wäre, ein ganz guter Platz eigentlich. Man braucht nicht zu lange warten, hat aber trotzdem noch 5 Minuten, in denen der erste Slammer das Publikum aufheizt und man sich selbst noch ein wenig vorbereiten kann. Vom ersten Slammer hab ich dann auch leider überhaupt nix mitbekommen, lediglich die Punktzahl: 23.
Tja. Also ich auf die Bühne. RocknRoll.
Ich konnte frei von jeglichen Fehlern vortragen, konnte alles auswendig, mein Zittern hielt sich in Grenzen und ich fühlte mich insgesamt akzeptabel. Hat soweit gepasst!
Also runter von der Bühne, Bewertungen anhören. 23 Punkte.
Tja!
Und dann die übrigen Slammer. Erst ein Bamberger Kollege, Max Kennel, der sich Platz 1 vor mir holte. Dann die zwei Würzburger nach mir, haben, erwarteterweise, nicht so wirklich gerockt und sind mit 16 und 20 Punkten „nach Hause“ geschickt worden. Wenn also jetzt nicht die restlichen 2 Slammer jeweils über 23 Punkte bekommen würden, wär ich zum ersten Mal weitergekommen und im Halbfinale. Hoffnung!
Tja. Doch dann kam der Featured Artist, holte 29 Punkte und das war auch gerecht so, anschließend ein weiterer Würzburger, der zwar vorher 200 Mal im Kreis gelaufen ist wegen Nervösität, allerdings auf der Bühne im Bushido-Style (obwohl er anfangs erstmal Eminem gedisst hat) einen nicht schlechten Text gebracht hat. 25 Punkte.
Tja. Vor dem letzten Slammer hatte dann der Moderator darauf hingewiesen, dass es zu keinem 5-Mann-Halbfinale kommen würde, d.h. im Notfall würde es ein „Stechen“ geben.
Und dieses Stechen würde so aussehen, dass beide Slammer mit 23 Punkten auf die Bühne konnen müsste und jeweils 1 Satz des bevorstehenden Textes präsentieren dürfen, das Publikum bestimmt dann per Jubel, wessen Text sie hören wollen und wer somit ins Finale einzieht. Wir haben uns selbstverständlich beide dann während des letzten Slams der Vorrunde eigentlich nur noch darauf konzentriert, jetzt nen schönen Satz zu finden.
Dann auf die Bühne, grinsend aufgrund der obskuren Vorgehensweise gegenüber stehend. Schnick Schnack Schnuck spielen vor 300 Leuten auf der Bühne. Ich als Gewinner (ich hatte Blattt!) durfte nun bestimmen, wer von uns beiden anfängt. Da ich der Meinung war, dass man als zweiter Slammer evtl einen leichten Vorteil hatte, hab ich ihn als ersten auserkoren.
Also ging er ans Mikro. 3 Minuten später ist er dann wieder davon weg. Wirklich!
Erst erzählt, dass es ihm ziemlich gut gefällt, dass er jetzt nur einen Satz sagen dürfte, weil der Text über dies und das wäre und ein Satz das ziemlich gut ausdrücken könne, dann, dass er sich überhaupt freue, hier zu sein. Schon da wars irgendwie unfair. Der Moderator war kurz davor, abzubrechen – aber lies es durchgehen. Dann holte der Typ aus Ludwigsburg (Künstlername: Hanz) aus, brauchte 2 Minuten für seinen Satz, weil er ohne Punkt und Komma geredet hatte. Das Publikum lachte sich aufgrund der Missachtung der Regeln kaputt, der Moderator grinste auch nur noch, ich war wegen der Dreistheit ein wenig in Schockstarre, hab zwar gelacht und sogar dann einen Purzelbaum hinter ihm auf der Bühne gemacht, um ihm seinen Witz zu nehmen, aber es hat nix geholfen.
Dann ich ans Mikrofon. Mein Einleitungssatz: „Hey! Da ich leider Analphabet bin, hab ich meinen kompletten nächsten Text ohne Punkte geschrieben, insofern wird das jetzt auch ein bisschen dauern!“ Publikum schmeißt sich auch jetzt weg. Aber ich schieb nach: „Ne, Quatsch – Ich halts schon kurz:

„Was, wenn man sich mal einlässt auf verrückte Aktionen,
wenn man investiert in Glück, kann sich das lohnen?“

So. Abstimmung. Für ihn zuerst. Bombenapplaus. Für mich war in dem Zeitpunkt klar, dass ich raus bin. Für mich nun. Bombenapplaus! YEAH! Moderator hat keine Tendenz rausgehört. Noch einmal! 1-Sekunden-Applaus. Und jeder sollte wirklich nur für seinen Favoriten applaudieren und nicht mehr aus Höflichkeit für den Anderen!
Mega-Applaus für ihn. Mega-Applaus + 2 für mich.
Moderator meint, er hat da jetzt ne leichte Tendenz rausgehört. Und wollte es vom Tonmann bestätigt haben. Ich denk: Yes! Auf 3 heben dann Moderator & Tonmann die Hände. Beide sind der Meinung, dass er mehr Applaus bekommen hätte.
Hm. Na gut, kann man nix machen. Hand geben, Applaus bekommen für den Slam am Abend und von der Bühne gehen. Tjoa.

Knapper an der nächsten Runde vorbeischrammen kann man wohl nicht!
Aber hey, wieder sind nach dem Slam mehrere Leute an mir vorbei gekommen, haben mir Hand gegeben, gemeint, dass ich nen coolen und guten Text hatte, gesagt, dass sie mich lieber hätten im Finale gesehen hätten und einer will sogar meine Texte haben. Sehr geil!

Gewinner wurde dann der Featured Artist vorm zweiten Bamberger. Wie erwartet also.

Also Platz 4 von 7 mit einer weiteren Person geteilt.
23 Punkte. 09.01.2011
Läuft!

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