Freitag, 20. April 2012

15.02.2011 - Bamberg - Immerhin - Open Stage

21 Uhr komm ich dort an. Eine Freundin könnte vielleicht irgendwann kommen, den Rest der Leute kenn ich nicht. Zur Sicherheit kauf ich mir eine Zeitschrift, nehm mir bissl Orga-Kram mit, den ich bei nem Traubensaft im Club trinken kann. Und dann warte ich ab, was der Abend so bringen wird.

Der Plan für heute: Den letzten Test vor dem morgigen Versuch, den Titel in Forchheim als Stadtmeister zu verteidigen, erfolgreich gestalten. Auf geht’s.
Paar Leuten hatte ich zwar noch Bescheid geben, allerdings finden alle keine Zeit. Schade. Aber gut. Ich lerne mal wieder: Wenn man das, was man unbedingt machen will, nicht man allein macht, macht man es gar nicht. Und heute will ich slammen.
Insgesamt wollen am Abend 3 Bands und eine Freundin von mir (Alice Hive), die mir dann als einzig bekannte Person am Abend den Rücken psychologisch frei hält, auf die Bühne. 3 Rockbands, teilweise mit eigenem Material (Stichwort: Jackys Cola!), teilweise z.B. Cover von Tenacious D, was man sich doch gerne mal anhört.

Und zwischendrin trau ich mich auf die Bühne. Erst ein wenig schüchtern, total zitternd, was bei den lockeren Leuten dann auch kommentiert wird: Ich solle erstmal nen Schnaps trinken. Gibt’s aber keinen. Ich überspiels gekonnt auf der Bühne, erzähle davon, dass ich genau aus diesem Grund auf die Bühne will – weil ich die Nervösität besiegen will, sicherer werden will. Die Leute sind gespannt, was jetzt kommen würde. Da steht einer allein auf der Bühne, HipHopig angezogen, vorher haben sie zu 4t gerockt. Was kann da bitte jetzt kommen?
Ich kläre die Leute erstmal darüber auf, was Poetry Slam eigentlich ist, die meisten kennen es noch nicht. Und dann trau ich mich. Ich leg los.

Erstmal einen für die Sicherheit, immer schön mit IntroGelaber, das mir sehr wichtig ist, da ich mit jedem Wort, das ich spontan da oben erzähle, sicherer werde – sicherer für den Abend, sicherer für den Vortrag, sicherer allgemein auf der Bühne. Dann 2 Texte bringen. Und von der Bühne gehen – und angestarrt werden von allen Leuten im Club, ungläubig schauend, dass ich das gerade wirklich so krass gebracht hätte. Gefühlt 1 Minute Applaus, nachdem ich die Bühne verlassen hab. Intensiv. Ich weiß, dieses Wort, „Intensiv“, nutz ich in letzter Zeit wirklich oft – aber es drückt einfach so wunderbar aus, was ich meine. Es erfüllt mit Glück, mit Stolz, dass die Leute so reagieren, dem Bewusstsein, dass die Leute gerade geflashed sind – sonst würden sie jetzt nicht so klatschen, schauen, pfeifen, wie sie es tun. Sie haben das, was ich gerade fühle, die letzten 5 Minuten gefühlt. Nur, dass ich sie überrascht hab!

Anschließend wieder ne Rockband, ein paar Leute, die zu mir her kommen und sich bei mir bedanken, mir Mut zusprechen, auf jeden Fall damit weiter zu machen. Hat sehr gut getan, obwohl ich in diesen Momenten immer am schüchternsten bin und auch nicht arrogant sein will – obwohl ich doch in manchen Momenten weiß, dass ich absolut berühre.

Nach der Band noch mal rauf, einerseits, um den finalen Test für den nächsten Tag zu machen, mit Ankündigung, dass ich nun Kritik, Verbesserungsvorschläge etc bräuchte und will, paar Mal zwischen Gerede, Ankündigungen etc von der Bühne runtergehen, um noch mal nen tiefen Schluck Bier zu machen (was scheinbar symphatisch aussah, hm!). Und es geht weiter. Der Text kommt gut an, ich krieg Feedback, mir wird von vielen Seiten Glück gewünscht für den nächsten Tag.

Danach wird noch gejammed, die Bands verbinden sich zu einer Combo, die Sängerinnen sind alle zusammen auf der Bühne, ich werde sogar gefragt, ob ich ein wenig rappen wollen würde. Aber nö. Zu viel Risiko – da könnt ich mir jetzt alles kaputt machen. Schritt für Schritt! Und viel geredet, einige Leute wollen mehr Infos und Details von und zu mir. Zu Vergangenheit, Entwicklung, Gegenwart, Zukunft.

Bis 00.00 Uhr hat das Immerhin eigentlich geöffnet, um 01.22 Uhr verlasse ich als erster von der letzten 20er-Gruppe die Stube, verabschiede mich noch von einigen – und mach mich dann auf, um das Nachtleben in Bamberg noch zu genießen – oder alternativ die Eindrücke des Abends noch ein wenig sacken zu lassen. Ich lauf einfach los.
Ja, der Abend war gut. Morgen kann kommen. Titelverteidigung. Ich hab eine Chance.
4 Texte heute gebracht, 30 Leute fasziniert. Geil.

Mein Ehrgeiz hat mich heute.
Trotzdem dank ich nun allen, die mich bis hierher supportet haben. Allen, die mir Feedback gegeben haben, zu meinen Texten, zu meinem Auftreten auf der Bühne, zu allem drum herum. Ich dank Euch für jeden Satz, ob geschrieben oder gesagt, ob per SMS, E-Mail oder in nem Forum, jede Silbe, die aussagte, dass Ihr an mich glaubt. Ich tus nun auch.

Und morgen werden wir sehen, was die Welt dazu sagt.

Donnerstag, 19. April 2012

Jeder Mensch sollte ..

Jeder Mensch sollte sich immer vor Augen halten,
wie viel mehr er besitzt, als er braucht,
und wie viel unglücklicher er sein könnte,
als er wirklich ist.

Joseph Addison, englischer Dichter

Mittwoch, 18. April 2012

When I´m alone ... with you

Und heute stell ich Euch vor: Lissie!
Die Entdeckung meiner letzten Festival-Erfahrungen. Live wie von Youtube ne richtig feine Sache.



Ach freu ich mich, dass ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis so viele Musiker habe.
Wunderbar, an diesen Leidenschaften teilhaben zu dürfen!

(Und PS: Bayern hat gestern Real 2:1 hergezockt! Oh Mann, der Traum vom "Finale dahoam" geht weiter! Nächste Woche am Mittwoch ist dann Rückspiel!)

Dienstag, 17. April 2012

Tor in der 10ten Spielsekunde

Da ich heute nacht geträumt hab, dass ich selbst das 3:0 gegen Real Madrid mache,
und das noch weit vor der Halbzeit, muss es ja in knapp ner Dreiviertel Stunde ungefähr so beginnen, das Spiel:


CL-Halbfinale. Das Finale daheim in Schlagweite!


Kampfansage. Champions League-Halbfinale: Fc Bayern vs. Real Madrid


Sonntag, 15. April 2012

03.02.2011 - Bamberg - Immerhin - Expect the Unexpected

Expect the Unexpected

Gestern war Karaoke-Abend im Immerhin.
Zu viert waren wir insgesamt!
Warum wir dort waren, frag ich mich eigentlich, da alle 3 gar nicht singen wollten.
Doch ab 10 Uhr sind dann die Leute auf die Bühne, ununterbrochen waren sie oben.
Ich hab die ganze Zeit meine 3 Leute überreden wollen, aber es ging nix.
Zwei hattens dann schnell komplett ausgeschlossen,
Meine letzte Hoffnung, es nicht allein durchziehen zu müssen, hats vorgezogen, 3 Stunden nach einem geeigneten Lied zu suchen, was dann nicht geklappt hat. Waren ja auch nur knapp 2000 Lieder zur Auswahl, da kann so ein Suchen schon schwer werden!

Und wie ists im Leben?
Entweder man machts allein - oder man machts gar nicht.
Die Bühne zieht mich an!

Sido sagt:
„Bruder, reiß Dich zusammen,
heute wird dein Tag,
steh auf, geh raus und machs einfach,
BEWEG DEINEN ARSCH!“

Also, fangen wir billig an.
Die Toten Hosen – Alles aus Liebe
Da kann man nichts falsch machen. Rock On.
Ich will auf die Bühne.
Gerne mach ich mich später auch ein wenig lächerlich, wenn das der Preis sein sollte.

Also los. Hosen rocken. Karaoke eben, was willste erwarten. Anschließend schieb ich direkt
The Streets – Dry Your Eyes und Savage Garden – Truly, Madly, Deeply nach.
Mir machts Spaß! The Streets vercheck ich vollkommen, da ich beim „Bestellen“ des Lieds eigentlich nur den Refrain kenne und vergessen hab, dass der Typ ja in ner komischen Weise rappt. Und da der Teleprompter so was von langsam die nächste Seite aufbaut, kann man jeden Satzanfang entweder nur aus dem Gedächtnis mitsingen – oder gar nicht.

Und weil ich so geflashed bin von der Bühnenpräsenz, hol ich ihn auch noch raus, das grandiose Finale:
Eminem – Lose Yourself!
Schön mit Ankündigung von mir, dass ich heute Bock auf Lieder hab, bei deren Text ich aufm Teleprompter keine Chance hab, mitzukommen.
Erste Strophe hab ich im Kopf, läuft gut. Jubel.
Zweite Strophe Gestolper, Improvisation, Gesumme von mir. Lachen.
Dritte Strophe mach ich komplett den Refrain durch und feier mit dem ganzen Körper den Track mit, woraufhin das Publikum sich zwar weg schmeißt, weil ich den Text nicht kann, aber trotzdem mitfeiert, weil die Stimmung exzessiver und nicht mehr so trocken wie in den Stunden davor wird. Passt.
Und dann bin ich mutig! Und frag, auf der Bühne, den DJ, ob ich seine Bühne für 5 Minuten mal klauen könnte. Die Leute in der Kneipe schauen skeptisch. Was kommt jetzt?
Und ich erzähl, dass ich momentan ein wenig unterwegs bin im Poetry Slam – und jetzt Bock hätte, einen Beitrag zu bringen und zu erfahren, weil ich ihn nächste Woche bei nem Wettbewerb brauch, ihn üben müsse und wissen wolle, ob die Leute ihn fühlen.
Tja, beim Wort „fühlen“ kam dann ein Witz wie „Musst Du uns dazu berühren?“, aber das war ja auch irgendwie klar. Wussten ja nicht, dass ich jetzt von Party umschalt auf Melancholie.
Auf geht’s. Drei Sekunden ins Publikum schauen, wirken lassen. Los geht’s. Mein Text war im Kopf, ich war nicht großartig nervös. Hatte zwar anfangs noch die Hände in der Hosentasche, mit jeder Zeile wurde ich aber sicherer, Gestik und Mimik wurde intensiver, Textsicherheit rockt. Im Hinterkopf war zwar immer die Angst, jetzt gleich nen Texthänger haben zu können – aber eigentlich musste ichs drauf haben.
Und es hat geklappt. Ein „Danke“ nach dem Text, runter von der Bühne – und plötzlich war da Applaus, so viel wies am Abend nicht mehr war. Erstmal nen großen Schluck Multivitaminsaft. Yeah. Geil. Geil, Leute, ehrlich. Für Euch, wie für mich.
Gepfeife, Gejubele, wunderbare Blicke. Nicht glauben wollen, was da gerade passiert ist. Und wenn ich ehrlich bin, heute im Nachhinein frag ich mich auch ein wenig, was mich da getrieben hat. Ich hatte Lust. Und Mut. Und ich hab gerockt.
Sogar der DJ wollte dann kurz das Motto „The show must go on“ unter den Tisch fallen lassen – aber er war ja für den Erfolg des Abends zuständig, also mussts weitergehn.
Sind dann mehrere Leute zu mir gekommen, haben sich persönlich bedankt, sich erkundigt, wann der nächste Slam wär, auf dem sie mich sehen könnten – und da ich kurz zuvor gelesen hatte, dass im Immerhinin 2 Wochen „Open Stage“ ist, hatte ich entschieden, auch dort aufzutauchen und ein wenig zu „trainieren“, auszuprobieren. Ich hab Bock!
Krassestes Gespräch war dann mit nem Typen, der meinte, dass sein Vater, als er 2 Jahre alt war, gestorben ist und er noch nie solche Gefühle gehabt hätte wie heute. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ist natürlich großer Shit für ihn, theoretisch, wenn er kein Dickhäuter gewesen wäre, hätte er da bestimmt auch in ein tiefes Loch fallen können. Hat mir viel gegeben, dieses Gespräch. Mein Shit berührt.

Dann war auch schon halb 1, haben noch kurz ein paar Karaoke-Lieder von den anderen angehört und sind dann abgehaun. Verfolgt von ein paar Blicken, verabschiedet von anderen.

Nur wer spielt, kann auch gewinnen.

Und zum Abschluss:

Der DJ aus dem Immerhin hat sich in Facebook gemeldet:
Frunk hat geschrieben:
„Für mich waren Deine Bühnenauftritte gestern die spannendsten.
Hoffentlich wiederholst Du das mal."

Freitag, 13. April 2012

Es ist egal, ob wir das Spiel .. verloren haben


Am Tag nach der Niederlage gegen Dortmund musste ich noch verarbeiten.
Heute komm ich dann doch zu einem klaren Statement.



Es ist egal, ob wir das Spiel verlieren,
denn darauf kommt es nicht an.
Und ob das irgend jemand hier sonst kapiert,
ist für uns nicht interessant.

Ihr könnt uns schlagen so oft und so hoch ihr wollt,
es wird trotzdem nie passieren,
dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will,
denn ihr seid nicht wie wir.

Irgendwann kommt für jeden mal der Tag,
an dem man sich entscheiden muss,
auf welcher Seite man im Leben ist,
auch wenn es noch so sehr weh tut.

Und wenn ihr lesen könnt, dann seht euch an,
was auf unsern Fahnen steht:
"Bis zum bitteren Ende"
wollen wir den Weg mitgehen.

Ole ole ole ola, egal, wer heute siegt!
Ole ole ole ola, es geht um mehr als nur ein Spiel!

Selbst wenn wir Zweiter sind
und dauernd verlieren,
es wird trotzdem nie geschehen,
dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will.

Ole ole ole ola, wir scheissen auf den Sieg!
Ole ole ole ola, es ist nur ein Auswärtsspiel!

Mittwoch, 11. April 2012

Der Fc Bayern - Stern des Südens

Um auf die heutige Fußballfeier vorzubereiten, ein Tag voller Bayern-Videos!

Die Fantastischen Vier:



Das Spiel zum CL-Sieg vor knapp 10 Jahren in kurzer Zusammenfassung:


Champions League Saison 2011/2012: Die Bayern wieder mal der einzige deutsche Vertreter, der für Deutschland konstant Punkte für die 5-Jahres-Wertung holt und nun unter den letzten 4 steht, während auch in der EL kein deutscher Verein mehr vertreten ist:





Zwei unserer Besten:


Der Weg von der CL-Final-Niederlage 1999 bis zum CL-Sieg 2001: Eine Erfolgsgeschichte:



Das Champions-League Finale 2001 in 5 Minuten:


Und zu guter Letzt: Das Elfmeterschießen, ohne lästige Kommentare:

http://www.myvideo.de/watch/1823685/Champions_League_Finale_2001_FC_Bayern_Valencia

Leider ist MyVideo nicht kompatibel mit diesem Blog hier, weswegen ich nur den Link dorthin hier posten kann!

Who the Fuck is Barcelona?

Haben die Bayern-Fans in den letzten Tagen vermehrt gesungen.
Ein kleiner Gruß von Mark van Bommel, der mit dem AC Mailand gerade gegen Barcelona aus der Champions League geflogen ist (selbst aber gar nicht gespielt hat, verletzt..).



Der Bommel, das war einer!

Dienstag, 10. April 2012

Ich will nur, dass Du weisst ...



Versteck mich wo du mich nicht findest,
damit auch du mich mal vermisst.
Hab mich seit Wochen nicht gemeldet,
und frag mich ständig wo du bist.

Ich will nur dass du weißt, ich hab dich immer noch lieb.
Und dass es am Ende auch keine andere gibt,
Die mich so vollendet,
Die mich so bewegt.

Ich zeig dir, dass ich dich nicht brauche,
und dass ich gehen kann wann ich will.
Weißt du eigentlich wie viel ich rauche, seitdem du weg bist?
Und wenn du fragst, dann bin ich still.

Ich will nur dass du weißt, ich hab dich immer noch lieb.
Und dass es am Ende auch keine andere gibt,
Die mich so vollendet,
Die mich so bewegt.

Status Quo - 31.01.2011 - Auswertung der bisherigen Slams

Von Slam Nummer 1 bis Nummer 10:

01. Montag, 25. Oktober, Bamberg: Platz 05 von 06 - 18 Punkte
02. Montag, 08. November, Bamberg: Platz 04 von 07 - 21 Punkte
03. Sonntag, 05. Dezember, Würzburg: Platz 05 von 11 - 25 Punkte
04. Montag, 06. Dezember, Bamberg: Platz 09 von 11 - 19 Punkte
05. Sonntag, 09. Januar, Würzburg: Platz 04 von 07 - 23 Punkte
06. Montag, 10. Januar, Bamberg: Platz 07 von 08 - 17 Punkte
07. Dienstag, 18. Januar, Forchheim: Platz 01 von 10 - Keine Punktevergabe - GOLD
08. Mittwoch, 19. Januar, Amberg: Platz 03 von 05 - Keine Punktevergabe - BRONZE
09. Mittwoch, 26. Januar, Bayreuth: Platz 03 von 07 - 23 Punkte - BRONZE, aber kein Finaleinzug
10. Montag, 01. Februar, Bamberg: Platz 12 von 14 - 22 Punkte

Montag, 9. April 2012

Disneys Welten: Spirit, der wilde Mustang

Erklärt mich für verrückt, aber ich hab gerade gelangweilt auf nen Link geklickt, bin dann auf folgendes Video gestoßen und muss sagen, dass mich dieser Spirit echt nicht langweilt.

Teil 1 des Filmes:



Und wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr hier weiter schauen, insgesamt sinds 8 Teile:


Teil 3:


Teil 4:


Teil 5:


Teil 6:


Teil 7:


Teil 8:

Samstag, 7. April 2012

Winterschlaf 2012

Er und sie. Sie und er.
Winterschlaf.



31.01.2011 - Bamberg - Morph Club - Fragen über Fragen (10)

Slam Nummer 10: Bamberg - Liedermacher vs. Poetry


Das war mal ein Programm!
Einer der besten Slams, auf denen ich überhaupt war, liegt hinter mir. Wenn man mal nicht subjektiv urteilt, also meinen Gewinner-Slam, der natürlich für mich der Höhepunkt war, außen vor lässt, sogar auf jeden Fall der beste Slam überhaupt!
15 Acts, davon 6 Musiker und 9 Poeten, glaub ich.

Kurz zusammen gefasst:

1. Eva Nüsslein & David Sowa: Teils fränkische Mundart, schöne „Heimatliteratur“, allerdings in jugendlichem Stil, humorvoll, richtig schön eben. (PS: David Sowa von den Shredders! Wenn allerdings nun die Shredder angetreten wären, fänd ich das noch viel geiler!)
2. Turnkey, mein Slam-Kollege, der verkleidet, mit echtem Säbel, Spielzeug-MG, Kopfband, Armeeanzug und Kunstblut, seinen Zombietext vorgetragen hat. RocknRoll!
3. Nico, Bamberger Comedian, der nach Hamburg ausgewandert ist und scheinbar schon im Quatsch Comedy Club Fuß gefasst hat, mit extrem trockenen Humor mit sehr vielen Knallern
4. Icke, wa.
5. Svenja, absoluter Rookie, zum ersten Mal als Slammerin auf der Bühne – vorher war sie lediglich 2-3 „Praktikantin“ von Christian als Moderatorin, ob sie das allerdings weiter macht, weiß sie noch nicht
6. Max Kennel, diesmal nicht als Slammer, sondern mit Gitarre – bringt erst was Ruhiges für die Mädels, dann was Rockiges für die Jungs, in dem er klar stellt, dass er Clueso nicht mag und nicht mit ihm verglichen werden will
7. Clara Nielsen, souverän wie immer und bekannt aus Stadt und Land
8. Mikrowelle! Mein Höhepunkt! Scheinbar sehr spontane Sache, ein Gitarrist & 2 Rapper. Ich fands mega und bin abgegangen wie ein Schnitzel, allerdings war das wirklich sehr subjektiv, hab sogar teilweise komische Blicke (ob das jetzt einfach Verwunderung war, dass ICH so abgeh, DASS ich abgeh oder dass ich ABGEH war, weiß ich allerdings nicht, war mir auch egal) von den anderen Slammern bekommen. Ich fands bombig!
9. Hannes Langert, hat sich erst in der Pause des Slams angemeldet, kam aus Thüringen. Erst ein Lied auf Gotisch, dann mehrere andere Sachen. Das Publikum hat gejubelt wie blöd, die Wertungen fielen dementsprechend aus – Führender zu dem Zeitpunkt!
10. Felix Brenner. Puh. Ich glaub, das war ein Kollege von Christian, der eine Geschichte einer 4t-Klässlerin vorgelesen hat, bei der er Seminar über Poetry Slam gehalten hatte. Die Geschichte war, im Stil einer 4-Jährigen, natürlich ne Bombe, allerdings eben nicht selbst geschrieben.
11. Till Reiners, Berliner Stadtmeister, mit dem bis dahin besten Slam-Beitrag über Datenschutz, Fortschritt und angrenzende Themen.
12. Dr. Umbruch & Butze & sonstige Namen: Bamberger aus Berlin, die bissl sozialkritisch, vor allem aber gesellschaftskritische Lieder mit witzigen Ecken vortrugen. Auch richtig schön, nur wohl ein bisschen zu kritisch, um bei nem Slam was zu reißen!
13. Moritz – ein Straßenmusiker aus Bamberg, der Lust hatte, auch mal bei nem Liedermacher-Slam teilzunehmen. Krass, krass. Extrem symphatisch, humorvoll, träumerisch. Nur nen halben Punkt am Führenden vorbei – und das zu Recht.
14. Filiz – scheinbar ne Bamberger Slammerin, die schon länger nicht mehr dabei war, mit einer Geschichte über Wurst. Viele Pointen, man hat sich weggeschmissen. Mein Humor wars aber nicht so.
15. Michi Bauer – der schwule Sieger des vorletzten Liedermacher-Slams mit gewohnten Balladen und ner Gänsehautstimmung, allerdings war es ihm nicht mehr möglich, den Führenenden noch einzuholen!

Das geklaute Ergebnisblatt:

Bild

Meine Highlights insgesamt: David Sowa, da mir der Shredder-Sound in den Ohren lag und ich schon deswegen abgegangen bin, Mikrowelle mit dem einzigen Rap-Beitrag des Abends, der Straßenmusiker Moritz, dem ich schon vor knapp nem Monat während 2 Tassen Glühwein länger zugehört hab. Geil.

Krasse Action! Es wurde schon bei der Auslosung darauf geachtet, dass kein Sänger direkt nach einem anderen Liedermacher auf die Bühne musste, so dass immer schöne Abwechslung geboten war. Wirklich bombiger Abend, für jeden etwas dabei.
Normalerweise funktioniert es beim Slam auch so, dass es ne Vorrunde gibt, dann kommen 2-4 Leute weiter – und anschließend wird im Finale ausgetragen, wer gewinnt. Da allerdings an diesem Abend plötzlich schon 1 Uhr war, als Michi Bauer von der Bühne ging, wurde entschieden, dass man jetzt keine Zeit mehr hätte für ein Finale und der beste Wortbeitrag von Till Reiners kam, der beste Liedermacher Hannes Langert an dem Abend wäre, jeder noch eine Zugabe geben dürfe und dann doch der Abend zu Ende wäre. (Vergleich: Ein normaler Abend mit 7 Slammern + Finale ist meist halb 12 fertig!)

Meine Platzierung am Ende:
12 von 14. Gut, wenn mans realistisch sieht, war nicht viel mehr drin. Trotzdem bissl öde. Einstellig wär schon super gewesen! Naja.
Der Moderator hat mich heute blöderweise, da ich vorher mit dem Gedanken gespielt hatte, als Musikact aufzutreten und nach den technischen Beat-Möglichkeiten fragte, als Rapper angekündigt, weswegen das Publikum dann leider etwas enttäuscht war, als ich auf der Bühne klar stelle, dass dem nicht so wäre. Aber diese Enttäuschung hat mir Mut gemacht und mit der Motivation versehen, es demnächst mal bei einem reinen Liedermacher-Slam zu probieren. Vielleicht.
Gezittert hab ich dieses Mal wie nie zuvor. Mein rechtes Bein war absolut nicht mehr unter Kontrolle. Mein Text war im Kopf, ich hab kein einziges Mal abgeschaut – doch mein Bein. Ich dachte, die Leute lachen mich jetzt gleich aus, weil mein Bein so zittert. Meine etwas weiteren Hosen verhindern ja grundsätzlich, dass man jeden kleinen Zitterer sieht, aber ich dachte wirklich, ich übertrage jetzt über den Bühnenboden ein Erdbeben auf den gesamten Morph Club. Und ich hab die Beine nicht unter Kontrolle bekommen. Muskeln angespannt, auf die Hacke gestellt und und und .. Ich muss da demnächst mal ein wenig rumprobieren. Irgendwie muss das doch weniger werden!
Scheinbar war ich heute aber auch nicht so gut. Turnkey meinte, ich hätte den Text schon besser vorgetragen, gefühlvoller, die Leute wären mehr erfasst gewesen. Ich glaub, er hat Recht. Aber warum wars heute anders bei mir? Hab ich auf der Bühne etwas anderes gedacht? Konnte ich den Text zu gut auswendig? Sein Rat war, erstmal mit dem Text ein wenig Pause zu machen und dann wieder rauszuholen. So werd ichs machen. Und sehen, was passiert.

Ich fands bisher ja schon immer gut, wenn irgendwer mich ein wenig supportet hat beim Slam, dabei war, mir ne SMS geschrieben hat und Glück gewünscht hat – aber heute war echt viel los! Danke an Alle, die da waren – und ich hoff, Euch hats Allen gefallen!
Und vor allem Danke für die SMS in der Nacht, mir hat das ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, das erst tief im Schlaf wieder verschwunden ist.

So. Gut, erstmal Pause in Bamberg, am WE noch Slam in Würzburg, dann ist dort auch Pause für ein paar Monate.
Zeit für andere wichtige Sachen, Zeit für andere Slams. Yiha.

Freitag, 6. April 2012

Vorgeschichte: 31.01.2011 - Bamberg - Morph Club - Fragen über Fragen (10)

Vor dem Slam:

Zum ersten Mal hab ich am Slam-Tag dauernde Stimmungswechsel. Alle paar Stunden bin ich nicht mehr mit meinem Text zufrieden und überlege, doch einen anderen zu nehmen. Der würde viel besser passen, den könnte ich viel glaubhafter vortragen.
Dann entscheid ich mich für ihn, weil er wirklich gut passt, bis dann ein paar Stunden später …

Tja! Das Line-Up ist heute ne Bombe! Wenn ich primär wegen meinem Ehrgeiz antreten würde heute abend, wärs wohl totaler Irrsinn. Heute gibt’s nichts zu gewinnen. Es ist zwar immer interessant, als Außenseiter anzutreten, das Feld von hinten anzugreifen – aber man muss schon auch einsehen, wenn man mit nem Dreirad fährt und die anderen im Formel-1-Wagen zum Wettbewerb antreten. Also heute, wie eigentlich schon so oft, rein aus Spaßgründen dabei – weil ich eben dabei sein will. Alles andere wäre realitätsfern und Träumerei!

Heute wird’s ein besonderer Slam! Sowohl Liedermacher als auch normale Slammer werden dabei sein! Mein Tipp ist ja, dass ein guter Liedermacher sehr viel mehr Chancen auf einen Gesamtsieg hat als ein guter Slammer, also wenn sie gegeneinander antreten – aber ich lass mich gern von der Realität überzeugen, falls ich falsch liege.

Meine Frage des Tages:
Wie sehr sollte man als Slammer bei der Textauswahl aufs Publikum reagieren?
Wenn man rein aus Spaßgründen antritt: Gar nicht! Auf was man Bock hat, hat man eben Bock! Wenn man allerdings doch nicht ganz unerfolgreich sein will, dann lohnt es sich wohl schon etwas, aufs Publikum zu achten – und auch auf andere Faktoren!
Welcher Slammer sind da? Sind sie für witzige Texte bekannte? Wortspiele?
Welches Publikum ist da? Studenten? Geschlechterverteilung? Altersdurchschnitt? Wie viele davon?
In welchem Club tritt man auf? Wie groß ist das? Wie ist die Atmosphäre?
Auf andere Slammer mit dem Text zu reagieren erscheint mir schon relativ professionell.
Also das heißt, abzuwarten, ob der/die Slammer, die vor einem dran sind in einer Runde einen lustigen oder ernsten Text bringen und seinen Text nach diesen Kriterien auszuwählen. Schließlich ists klar, dass ein ernster Text nach 5 lustigen Texten gute Chancen hat, ein weiterer lustiger aber schon um Einiges besser sein müsste als die anderen lustigen Texte, um wirklich zu gewinnen. Tja. Mal sehen, ob ich in der Zukunft so was auch machen kann.

Eine düstere Stimmung heute irgendwie.
Beim letzten Slambericht, den ich geschrieben habe, hatte ich schon eine Menge Arschtritte benötigt. Lässt meine Faszination nach? Ich mein, langsam erscheint es mir auch überhaupt kein Problem mehr, auf die Bühne zu gehen und einen Text vorzutragen. Also rein die Vorstellung, mein ich. Die Praxis ist da noch eine andere Baustelle.
Sollte ich mir vielleicht Ziele definieren? Aber was hab ich denn für Ziele? Außer Spaß haben, ne gute Zeit haben, den Leuten was mitzugeben – und auch dafür etwas zurück zu bekommen? Kann man das wirklich qualitativ und quantitativ erfassen? Oder kommt da einfach der BWL-ler in mir hervor? Will ich einfach nur Slams gewinnen? Oder mal meine Heimatslams? Hm. Ich werds mir überlegen müssen.

Heute ist der letzte Slam vor der Semesterferienpause. Heute ist der Abschluß.
Iam crazy, but you like it.

Eine richtig düstere Stimmung heute. Schlecht geschlafen hab ich nicht. Dennoch geht mir wohl viel zu viel im Kopf herum.
Tod. Frauen. Freundschaft. Liebe. Diplomarbeit. ETS. Slam. Fußball. Arbeiten. Party. Vegetarismus. Pessimismus. Tagebuch. Blog. Sex. Verrat. Reden. Ausland. Sport. Feiern. Schlafen. AntZeit. RNVP.
Es ist dunkel. Es ist düster. Heute ist die Welt nicht so schön wie sonst. Zum Verstecken.

Und was mach ich Dödel?
Ich versteck mich auf ner Bühne, auf der 200 Leute mich beobachten werden, jedes Zittern, jedes Wort, jeden Blick, jede Handbewegung mitbekommen.
Ich bin schon ein Freak.
Was treibt mich?
Der Ehrgeizige in mir? Der Künstler in mir? Der Kämpfer? Der Abenteurer? Der Liebe-Suchende? Der Freunde-Suchende? Der Anerkennung-Suchende? Der Spaß-Haben-Wollende?

Ich weiß es nicht. Aber er treibt mich.

Stetige Erreichbarkeit

Das erinnert mich an mein Verhalten gegenüber meinem Handy in letzter Zeit.


Typ ruf mich an, doch ich nehm nicht ab
Gespräche kosten Zeit, von der ich zu wenig hab
Also, lass oft klingeln, doch ich geh nicht ran
Verdammt ich geh nicht ans Telefon ran, ich geh nicht ans Telefon ran



Alles natürlich ein wenig überspitzt dargestellt.

Donnerstag, 5. April 2012

Anleitung zur Unzufriedenheit

Weil wir am letzten Wochenende über Partnerwahl und beeinflussende Faktoren gesprochen haben:


Dienstag, 3. April 2012

Hans und Franz, das nächste Level

Ich weiß immer noch nicht, was dahinter steckt, ob das irgendwas Offizielles vom Fc Bayern ist oder ob da einfach ein paar Leute sich nen großen Spaß machen, aber Hans und Franz sind mir wieder über den Weg gelaufen:


Montag, 2. April 2012