Montag, 28. Mai 2012

23.03.2011 - Amberg - Habanna Club - Mein erster Nicht-Rap-Text (14)

Lets go, Amberg, lets go!

Ein weiteres Mal einen Slam außerhalb von Franken besuchen! Hört sich gut an – blöderweise ist damit dann immer ewige Zugfahrerei verbunden. Aber ok, glücklicherweise bin ich momentan seltener mit dem Zug unterwegs, weswegen ich an all den kleinen Aufgaben, die man eben auch von unterwegs erledigen kann, im Zug bastle!
Die Hälfte der Zugfahrt zum Austragungsort, ab Nürnberg, waren dann auch ne ganze Menge anderer Leute dabei, so dass es gar nicht langweilig werden konnte. Dazu noch 2 Mädels, eine von ihnen hatte ihren ersten Slam, die an dem Tag ihre letzte Abiprüfung erfolgreich hinter sich gebracht hatten und dementsprechend schon in Feier- bzw. Trinklaune waren, es gibt langweiligere Zugfahrten! Ein längeres Gespräch über Teilzeitvegetarismus, Testhörerdasein und finales Testen meines Textes später waren wir dann auch schon im „Habana Club“ in Amberg.
Anfangs sollte die Konstellation der Slammerauftritte ganz anders sein: 3x3 Slammer, jeweils der 1te kommt dann anschließend ins Finale. Die Chancen für die Außenseiter sind also immens gestiegen, da das Losglück ja entscheiden konnte, dass jeweils die Unerfahrensten gegeneinander und die Erfolgreichsten schon in der Vorrunde aufeinander treffen könnten.
Tja, leider hat sich die Moderatorin aber dagegen entschieden. Schade eigentlich!
Für  mich war der Slam an dem Tag nicht nur besonders, weil ein Mädel aus den hinteren Reihen geschriehen hat, dass ich wie Eliah Wood ausseh (was ich absolut nicht nachvollziehen kann!), sondern auch, weil ich nun zum ersten Mal einen Text dabei hatte, den ich auch rein für einen Slam geschrieben hatte. Und ich war gespannt, wie er ankommen würde, wie ich ihn vortrage, was ich dabei fühle, wenn ich oben steh.
Losglück hatte ich dann ein weiteres Mal, nach dem letzten Slam im Amberg, in dem ich die Vorrunde erfolgreich überstanden hatte, verminderten sich dieses Mal die Chancen, dass das Publikum mich weiter wählen sollte, als der doppelte fränkische und bayerische Meister in meine Gruppe gelost wurde. Er hat den Gruppensieg dann auch an sich gerissen, relativ eindeutig meiner Meinung nach. Aber gut, Erfahrung und großes Repertoir an Texten ist bei nem Slam Gold wert.
Ich hab zu meinem Beitrag (namens „Die Legende der Elfen“) dann ein paar Leute befragt, die sich leider teilweise widersprochen haben. Verbesserungsvorschläge waren, dass ich es auswendig können müsste und es dann schon ne Bombe sein könnte, weil man dann mehr Gestik reinlegen könnte – andere fanden meine rhytmischeren, typischen HipHoptexte mit fester Systematik besser, da keine wirklichen Überraschungen vorhanden sind, das Publikum nicht aus dem Takt gerissen wird etc. Meine Meinung dazu: Hmpf! Ich glaub, der Text hat auf jeden Fall Verbesserungspotential, ob er unbedingt in typischen HipHopStyle umgeschrieben werden muss, glaub ich nicht. Vortrag ist aber wichtig, weswegen ich beim nächsten Mal entweder viel mehr auswendig können muss – oder eben doch die Alternative des Umschreibens und dann erst auswendig lernen vorziehe. Wahrscheinlich das. Aber ich fands ok so.
Eine Erfahrung, die mich sicher nicht zurück wirft. Ich bin gespannt, wie sich das bei mir entwickelt!
Lustigster Auftritt des Abends waren dann sicher die 2 Abi-Mädels, die auf der Bühne, sehr betrunken, erstmal erzählten, dass sie seit 12 Stunden Feiern würden und dass der Staat ein ziemlicher Trottel sei, wenn er ihnen Abitur gebe etc. 7 Minuten hatten sie, 6 Minuten dauerte dieses Intro, den Text, den sie dabei hatten, konnten sie dann noch kurz anreißen, mehr nicht.
Sicherlich wurde aber über und mit ihnen an dem Abend in diesen Minuten am meisten gelacht – auch wenn ich einige Leute um mich rum beobachtet hatte, die es absolut unangebracht fanden, dass so was passiert. Aber hey, das ist Slam. Jeder hat seine Zeit – und es gab scheinbar in Bayreuth auch schon jemanden, der pseudointelligent rechtes Gelaber von sich gelassen hat. Ist übrigens letzter geworden mit der Wertung 5x 1 Punkt. Weniger geht nicht.
Im Finale standen sich dann Paddi und Osama mit meinem Gruppenersten gegenüber, erstere konnten den Slam für sich entscheiden. In Amberg gibt’s für den Gewinner immer ein „Kräuterwichtel“, was ich sehr geil finde. Irgendwann möchte ich auch mal gern so etwas haben. Ist im Endeffekt nur ne kleine Tonfigur – aber trotzdem ..

Weiteres aus der letzten Zeit:
1. Eine 3-Minuten-Reporate zum Frankenslam, der vor paar Wochen war:
http://rapidshare.com/files/454827519/Frankenslam_2011.wmv
Vielleicht ist ja jemand daran interessiert!
2. Ich hab heute gemerkt, dass ich nun „schon“ knapp ein halbes Jahr im Poetry-Slam-Biz bin! 25.10.2010 war mein erster Slam, nun ist schon wieder April 2011. Vielleicht hab ich ja mal Lust, meine Einschätzung der Slammer, der Szene, meine Meinung zu Außenseitern, Meisterschaften, der Slamily allgemein, Texten, Subjektivität, Publikum, Unterhaltung und anderen angrenzenden Themen demnächst zu Papier zu bringen. Vielleicht!

PS:
Aus dem offiziellen Bericht über den Amberg-Slam:
Dritter im Bunde war (ich), der sich mit einer hochromantischen Geschichte über die Legende der Elfen und Fernliebe versuchte. Nach eigenen Angaben war das sein erster Nicht-Rap. Darf ruhig so weitergehen!
Noja. Ich komm bei der Berichterstattung irgendwie nicht so gut weg in letzter Zeit, find ich!
Woran das liegt? Weiß nicht.

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