Montag, 11. Juni 2012

25.02.2011 - Nürnberg - Lux-Kirche - Authentizität (12)

Eine Kirche als Slam-Ort?
Krass! Ja! Allerdings ist es keine normale Kirche, sondern eine Jugend-Kirche.
Heißt auf Deutsch, dass die Lux-Kirche eine Tochter der Evangelischen Kirche und total auf Jugend zentriert ist. Täglich mit Veranstaltungen von und für Jugendliche – ob nebenbei viel von Gott, Religion und Glaube erzählt wird? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall hat mich das alles mehr an einen Jugendtreff als eine Kirche erinnert. Coole Sache. Hat sogar Bier gegeben dort. Unglaublich!

Doch heute war dort Slam – Der Slam zum Workshop letzte Woche. Ein totaler Rookie, der zum ersten Mal auf die Bühne stürmt, paar Leute wie mich, die schon ein wenig Erfahrung hatten und ein paar Vollprofis. Lets Go!

Und zum ersten Mal bin ich auf eine Person getroffen, die wirklich eine „Rolle“ spielt auf der Bühne. Vorher lustig, direkt, frech, fröhlich – auf der Bühne herzzerschmetternd. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich noch nicht, allerdings war es etwas Neues für mich. Bisher waren doch die Leute, die auf der Bühne lustige Sachen gemacht haben, vorher auch Witzbolde (etc), die ernsten Themen hingegen kamen von Leuten, die auch vor und nach dem Slam nicht die ganze Zeit auf Party aus waren. Authentizität – darum ginge es, sagte mir wer nach dem Slam. Man müsse sich mit seinen Beiträgen identifizieren können, egal, welche Stimmung und Laune sie verbreiten.

Nun ja. Circa 50 Leute im Publikum, fast alle nicht neutral aufgrund der Wohnnähe des Rookies und andere Slammer, es war schon schwer, ne neutrale Jury zu finden. Und los gings.

7 Slammer an der Zahl. Tja. Und ich hab Platz 4 gemacht, also knapp am Finale vorbei. Gewonnen hat ein Erfurter, der mit einer „Ich hab grad gar keinen Bock auf Slammen“-Einstellung das Publikum zum Lachen gebracht hat. Hachja. Wenn ich persönlich keinen Bock auf Slammen hab, geh ich ja auf keinen Slam! Aber gut, das macht ja jeder für sich.

Lehre des Tages: Ich lerne immer mehr die verschiedenen „Arten“ von Slammern kennen. Slammer ungleich Slammer, das sind so viele unterschiedliche Charaktere und Intentionen, warum sie auf die Bühne gehen. Interessant, interessant.

Anschließend gabs noch kleine Feierlichkeiten in der Kirche, Gespräche über Alles und Jeden – mein Feedback musst ich mir leider abholen, sonst hätt ichs nicht bekommen. Ist ein wenig schade, macht mich ein wenig traurig, dass das Feedback nachlässt. Ich kann fast sagen, dass die ersten Auftritte die Auftritte mit dem meisten Feedback waren. Hm. Woran liegts? An mir? Ich muss das im Auge behalten, die Entwicklung gefällt mir nicht.

Doch ein schönes Feedback hab ich bekommen: Eine Freundin einer Teilnehmerin hat mir offenbart, dass sie auch beim Forchheimer Slam (meines Sieges) war und sie hat von mir „geschwärmt“. Hach. Wunderbare Formulierung, oder? War wohl der Höhepunkt des Tages für mich. Gab sonst ja nicht soo viele. Naja, es wird wieder bessere Slam-Tage geben.

Nach dem Slam sind wir dann noch alle zusammen ein wenig feiern gegangen, ein kleiner Underground-Club, Sulzbacherstraße (also gleich um die Ecke von Bismarkstraße!) – scheinbar ein offizieller Kicker-Liga-Turnier-Austragungsort. Optimal, da die Kickertische eine super Anziehung auf mich hatten, auch wenn die blöden Vereinsspieler ziemlich arrogant daher kamen. Einmal hab ich aber 2 Tore geschossen, haha. Naja, kein großes Erfolgserlebnis auch hier, aber das war auch nicht zu erwarten. Ehrgeiz hat mich dennoch gepackt – und gepasst.

Und wo schlafen wir nachts? Bei Susi? Michl? Felix? Steffen?
Ach, man findet schon was. Slammer haben immer ne Couch für andere Slammer. Cool, cool. Gemütlich wars im Endeffekt dann trotzdem.

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