Mittwoch, 26. März 2014

Emma denkt


Männer sind doof...

Letzte Woche klagte mir meine Arbeitskollegin beim Mittagessen ihr aktuelles Liebesleid. Dazu muss man sagen, dass bei – nennen wir sie »Mona« - leider am laufenden Band Liebesleid herrscht.

Erst neulich wurde Mona mal wieder bitter von einem Mann enttäuscht - und dabei hatte alles so gut angefangen. Sie lernten sich an einem Bowling-Abend über Bekannte kennen und verstanden sich auf Anhieb so gut, dass sie sich auch gleich für den nächsten Abend zu einem Date verabredeten. Total spontan und tritratrallalla. Das Date lief gut – und endete in Mona’s weichem Kissentraum von einem (nicht sehr stabilen) Ikea-Bett.

Am nächsten Tag bei der Arbeit dann die altbekannte Leier, Mona schaute alle (gefühlten) zweieinhalb Sekunden sehnsüchtig auf ihr Telefon, ob er geschrieben hat – hatte er nicht. Aber vielleicht per Email, Whats-App, Facebook-Chat oder was weiss der Geier es noch alles für virtuelle Wege gäbe, wenn er sich denn hätte melden wollen? Wollte er offensichtlich nicht. Nichtsdestotrotz, am Abend würde er sich bestimmt melden und gestehen, dass er sie bereits vermisse, war sie überzeugt – auch noch vier Tage später.

Am fünften Tag begann sie langsam die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass der holde Funkenschläger von neulich sie eventuell doch nicht so sehr vermisste, wie sie es sich wünschte. »Wer weiss, vielleicht ist er schüchtern und wartet darauf, dass ich mich melde...?«, schilderte mir Mona ihren darauffolgenden Gedankengang. Und so schrieb sie ihm eine in dreistündiger Gemeinschaftsarbeit mit vier Freundinnen zusammengebrainstormte und auf den Punkt formulierte SMS, die zugleich witzig, sexy, geheimnisvoll, lieblich und dennoch selbstbewusst rüberkommen sollte (was sämtliche daran beteiligten Damen auch bestätigten). Erwartungsvoll drückte Mona auf Senden und stiess mit einem Cüpli mit den Freundinnen an – während sie sich in Gedanken bereits mit ihrem zukünftigen Ehemann und den drei Kindern samstags durch die Innenstadt schlendern sah...

Nach weiteren drei Tagen, die ins Land zogen, ohne eine Reaktion seinerseits, verstand sie die Welt nicht mehr. Sie hatten sich doch so gut verstanden, miteinander gescherzt und gelacht und im Bett war es auch nicht schlecht gelaufen... wieso meldete er sich nicht? Wieso würdigte er ihre witzige, sexy, geheimnisvoll, liebliche und dennoch selbstbewusste SMS mit keinerlei Antwort?

Nochmals eine Woche später hatte sie ihn abgeschrieben, tausendfach verteufelt, in Gedanken geteert und gefedert und bereits damit begonnen, eine Packung Rasensaatmischung über die ganze Sache zu streuen – da erhielt sie eines Abends überraschend eine SMS. »Hey Süsse, hab deine Nachricht leider erst jetzt gesehen, war beruflich zwei Wochen im Ausland. Muss ständig an dich denken, hättest du heute Abend noch Zeit für ein Treffen?«

Na, was hat sie wohl geantwortet, unsere liebe Mona? Dass sie sich für ihn alle Zeit der Welt nehmen würde und sich schon wahnsinnig freue, ihn zu sehen, xoxo! Gesehen haben sie sich am selben Abend dann in der Tat noch - splitterfasernackt im Schein eines Meeres aus Kerzen, dass Mona in ebenso herzklopfender wie östrogenverhangener Erwartung ihres verschollenen Traummannes in ihrem Wohnzimmer angezündet hatte.

Wie das Märchen weiterging...?

...am nächsten Tag bei der Arbeit dann die altbekannte Leier, Mona schaute alle (gefühlten) zweieinhalb Sekunden sehnsüchtig auf ihr Telefon, ob er geschrieben hat – hatte er nicht. Aber vielleicht per Email, Whats-App, Facebook-Chat oder was weiss der Geier es noch alles für virtuelle Wege gäbe, wenn er sich denn hätte melden wollen? Wollte er offensichtlich nicht. Nichtsdestotrotz, am Abend würde er sich bestimmt melden und gestehen, dass er sie bereits vermisse, war sie überzeugt – auch noch vier Tage später.

Und die Moral von der Geschicht’? Männer sind doof. Und Frauen auch.


(Quelle, wie immer, wenn Emma denkt: https://www.facebook.com/emmadenkt)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen